Gewürzkunde: Dill – Der Nordische

Dill(c)zurgams

Bereits die Römer kochten mit Dill. Das fein gefiederte Grün ist seit dem Kochbuch des Apicius belegt. Die Krux an dieser Überlieferung: Antike Autoren unterschieden oft nicht klar zwischen Dill und Anis.
Sowohl Dillspitzen, als auch -früchte enthalten ätherische Öle. Das enthaltene Keton Carvon verleiht Dill eine kümmelartige Note. Kurz vor der Blüte erreicht das feine Gewächs seinen intensivsten Geschmack. Sein leicht herbes Aroma entfaltet Dill am besten in Kombination mit Säure und Zucker. Neben einem besonderen Geschmack hat er auch gesundheitliche Vorzüge. Dill hilft bei Magenbeschwerden, Verdauungsproblemen, Schlaflosigkeit und Schluckauf. Außerdem soll er Babys beruhigen. Die alten Griechen sagten ihm, an der linken Hand getragen, sogar Schutz vor Epilepsie nach.

In der Küche:

Was wären Gewürzgürkchen ohne Dill? Während in Mittel- und Osteuropa mit Dill essigsauer eingelegte Gemüse eine große Rolle spielen, sind es in Nordeuropa Fisch und Meeresfrüchte, die häufig mit dem Grün gewürzt werden. Ein skandinavischer Kulinarik-Klassiker: Gravlax – mit Dill gebeizter Lachs, serviert mit Dill-Senf-Sauce. Alternativ wird Dill in Skandinavien und dem Baltikum auch oft als Garnitur eingesetzt, ähnlich Petersilie oder Schnittlauch bei uns. Im Orient und in Indien wird Dill vor allem mit Joghurt und Hülsenfrüchten kombiniert.

Unser Tipp:

Gravlax gelingt auch super mit zerstoßenen Dillsamen, wenn keine frischen Dillblätter zu bekommen sind.

 oz.Gewürze mit Dill:

Aioli, Zenzis Kräuterbutter, Almkräuteralz, Fischlein Deck Dich